Umweltzerstörungen gelten schon lange Zeit als ein Kennzeichen von Konflikten. Im Zuge technischer Entwicklungen, sowohl hinsichtlich der Art der Ausführung von Feindseligkeiten, als auch der Kriegsschauplätze, ist die Gefahr ernsthafter langfristiger Zerstörungen der Natur, sowie die Bedrohung der zivilen Bevölkerung angestiegen.
Von der Ukraine und Libyen über Irak, Syrien und Gaza gefährden Umweltschäden Leben und Lebensunterhalt und verschärfen die Verletzbarkeit der Bevölkerung.
Unter RechtswissenschaftlerInnen, und zunehmend auch internationalen Organisationen und einigen Staaten besteht Konsens darüber, dass die Bestimmungen zum Schutz der Umwelt während Konflikten innerhalb des Internationalen Humanitären Völkerrechts nicht ausreichend sind.
Unserem Netzwerk „Toxic Remnants of War“ zufolge werden umweltschädliche militärische Praktiken durch inadäquaten legalen Schutz ermutigt und aufrechterhalten. Des Weiteren ist unser Netzwerk der Meinung, dass in Abwesenheit eines gemeinsamen internationalen Standards zur Minimierung von Schaden und dem Umgang mit dem Erbe bewaffneter Konflikte weitere Umweltprobleme, und mit ihnen Langzeitbedrohungen für Gesundheit und Lebensgrundlage von ZivilistInnen, entstehen werden.
Die Einsicht, dass der rechtliche Schutz ungenügend ist, hat verschiedene Prozesse in Bewegung gesetzt. Auch die in den 60er Jahren begonnene internationale Debatte wurde neu belebt. Obwohl die Zivilgesellschaft in den neuesten Initiativen rund um unterschiedslos wirkende und unmenschliche Waffen, Waffenhandel und bei den Vorschriften toxischer Substanzen wie beispielsweise Quecksilber eine große Rolle einnimmt, ist keine kollektive zivile Stimme in dieser Debatte präsent.
Das Netzwerk „Toxic Remnants of War“ versucht, dem Abhilfe zu schaffen. Deshalb erkennen wir die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft in der Zusammenarbeit mit jenen Staaten und Organisationen, die Bemühungen zum umfassenderen Schutz der Umwelt und ihrer BewohnerInnen, sowohl vor, als auch während und nach Konflikten, unterstützen.
Thematisch deckt „Konflikt und Umwelt“ ein sehr breites Spektrum ab und umfasst viele, häufig thematisch verwandte Bereiche. Die Lehren der Vergangenheit zeigen, dass Fortschritt nur erreicht werden kann, wenn diese Bereiche individuell angegangen werden, anstatt das Thema als Ganzes bearbeiten zu wollen. Aus diesem Grund konzentriert sich unser Netzwerk auf die humanitären und ökologischen Konsequenzen von durch Konflikte und militärische Aktivitäten entstandener oder verschärfter Umweltverschmutzung – die toxischen Überbleibsel von Krieg.
Das bedeutet die Minimierung ebendieser Praktiken, die toxische Hinterlassenschaften des Krieges produzieren; das bedeutet die Einschätzung und Thematisierung der ökologischen und humanitären Folgen, sowie die Identifizierung der Betroffenen und Hilfe für ebendiese.
Heute präsentieren wir unsere neue Homepage als eine Einleitung und eine Einladung. Eine Einladung an alle NGO’s. Staaten, Institutionen und unabhängigen ExpertInnen, die sich im Bereich Umwelt, humanitärer Abrüstung, öffentliche Gesundheit und Menschenrechte engagieren, uns auf unserer Reise zu begleiten.
Weitere Infos über das Netzwerk „Toxic Remnants of War“ finden Sie unter trwn.org
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