Grußwort zum Uraniumfilmfestival Berlin 2017:
Prof. Manfred Mohr, ICBUW Deutschland (Sprecher), IALANA Deutsche Sektion (Vorstandsmitglied).
Das Uranium Film Festival ist mittlerweile zu einer schönen Berliner Tradition geworden. Von Jahr zu Jahr konnte es seine Attraktivität steigern, was sich in der Spielstätte wie in der wachsenden Zahl von Partnern niederschlägt. Damit erhöht das Festival – zusammen mit dem Film- und Diskussionsangebot – sein Potential, angesichts einer Welt, die scheinbar aus den Fugen geraten ist.
Das internationale Uranium Festival bietet weiterhin einen hervorragenden Rahmen für die Propagierung der Anliegen von IALANA und von ICBUW – der Ächtung von Kernwaffen sowie von Uranmunition. Letztere kommt immer noch zum Einsatz, etwa im Syrien-Krieg seitens der USA (trotz gegenteiliger Versicherungen). Es gibt auch Gerüchte über Uranwaffeneinsatz durch die saudische Luftwaffe im Jemen. Interessant und wichtig ist es, dass Serbien eine Klage gegen die NATO wegen des Einsatzes von Uranmunition im Jugoslawienkrieg vorbereitet.
Skandalös dagegen das Verhalten der Bundesregierung, die nach wie vor den UN-Prozess zur Uranwaffenthematik unterminiert. Mindestens genauso skandalös ist der deutsche Boykott der – endlich begonnenen – Verhandlungen der Vereinten Nationen zur Erarbeitung eines Atomwaffenverbotsvertrages. Umso wichtiger ist es, mit Ereignissen wie dem IUFF künstlerisch-medial Position zu beziehen. Die katastrophalen Auswirkungen der Anwendung von Kernwaffen und von Uranmunition müssen aufgezeigt und, vor diesem Hintergrund, Blockadehaltungen kritisiert werden.
Eine IUFF–Sonderveranstaltung im Zeiss-Großplanetarium widmet sich dem Thema: „Uranwaffeneinsatz: Umweltzerstörung durch Krieg (vom Balkan bis Nahost)“. Hierbei soll es insbesondere um die Frage gehen, wie sich Journalisten und Künstler mit ihrer Arbeit (politisch) in diesen Themenbereich einbringen können. Das führt unmittelbar auf das Uranium Film Festival zurück, das in gewisser Weise unverzichtbar geworden ist…