14. November 2014

US-Kongressabgeordneter fordert Transparenz über DU

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Der Kongressabgeordnete Jim McDermott hat den US-Verteidigungsminister Hagel schriftlich dazu aufgerufen, das Pentagon zur Freigabe aller verfügbaren Informationen über dessen Einsatz von DU im Irak zu drängen.

Laut dem Kongressabgeordneten ist die Transparenz über DU (depleted uranium) dringend notwendig, denn „die längere Ausgesetztheit gegenüber DU, speziell des DU-Staubs durch Inhalieren oder die Aufnahme über die Nahrung, kann eine Unzahl von potentiell langfristigen Gesundheitsfolgen verursachen“. Er spricht seine besondere Besorgnis über Arbeiter an kontaminierten Metallschrottplätzen sowie nahe lebenden Zivilisten aus.

In seinem Brief argumentiert McDermott, dass die Freigabe der Informationen „für alle Parteien von Vorteil“ wäre und erwähnt dabei besonders, dass durch den Mangel an Transparenz die Arbeit von Räumungsorganisationen behindert wird in Gebieten, die sowohl mit explosiven Kriegsresten als auch mit DU kontaminiert sind. Das US-Außenministerium ist einer der größten Geldgeber für Minenaktionsprogramme im Irak.

McDermott unterstreicht ebenso die politischen Vorteile von größerer Offenheit und erkennt, dass die USA eine Verantwortung für die toxischen Hinterlassenschaften der Kriege im Irak und den unbeabsichtigten Auswirkungen der Verwendung gewisser Munitionen haben. „Das Entsorgen der physischen Erscheinungsformen unserer militärischen Hinterlassenschaften im Irak würde dabei helfen, gegenseitiges Verständnis zu fördern, das essentiell für unsere zukünftige Strategie im Land ist“.

Der Brief trägt zum wachsenden Druck auf die US-Regierung bei, mehr Transparenz über ihre Einsätze von DU im Irak zu zeigen. Das Zentrum für Verfassungsrechte (CCR) mit Sitz in den USA hat vor kurzem eine Anfrage im Rahmen des Aktes der Informationsfreiheit (FOIA) eingereicht, die die Veröffentlichung aller Koordinaten der mit DU beschossenen Orte im Irak fordert.

Die UN-Resolution A/1/69 L.43, die von 143 Staaten am 31. Oktober befürwortet wurde und über die im Dezember noch einmal in der UN-Generalversammlung abgestimmt wird, fordert mehr Transparenz über den Einsatz von DU und für die internationale Gemeinschaft, um betroffenen Staaten zu helfen. Die USA bildeten zusammen mit Großbritannien, Frankreich und Israel die einzigen vier Staaten, die sich gegen die Resolution aussprachen.

Im Anschluss an die Abstimmung startete der britische Veteran der UK Special Forces Ben Griffin eine Online-Petition auf change.org, die Großbritannien und die USA dazu aufruft, sich nicht mehr gegen die Resolution zu stellen und die Verantwortung für die Kontaminierung zu übernehmen, die sie im Irak verursacht haben.

Eine begrenzte Anzahl von Koordinaten der Angriffsziele wurde von der niederländischen Friedensorganisation PAX in diesem Jahr veröffentlicht. Diese Daten, die durch eine Anfrage im niederländischen Verteidigungsministerium zugänglich gemacht wurden, gaben zu erkennen, dass DU kontrovers an vielen Zielorten sowie in bevölkerten Gebieten eingesetzt wurde. „Diese Daten sind nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Wim Zwijnenburg von PAX. „Gemeinsam mit anderen Organisationen rufen wir zu mehr Transparenz auf und fordern die sichere Entsorgung des toxischen Abfalls“.

Bild-Beschreibung: US-Kongressabgeordneter Jim McDermott (Washington 7. District) redet 2009 in Seattle. Foto: Joe Mabel (Creative Commons 3.0)